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Kaffee-Raritäten und Kuriositäten (Info)

Kategorie: Gattung: Drink, Information

Anzahl: 4 Portionen

1 Info

Sie sind teuer, selten und können sogar eine eigenartige Herkunft
haben, die Kaffees von der Insel St. Helena und der "Kopi Luwak".

St. Helena ist eine abgelegene Insel im Südatlantik vulkanischen
Ursprungs, ein Grund für den guten Geschmack dieser Rarität. Ganz
anders der Kopi Luwak. Der Luwak, eine Zibetkatze aus den indonesischen
Urwäldern verspeist die reifen Kaffeekirschen, und scheidet die
unverdaulichen Bohnen wieder aus. Gereinigt und geröstet gelten sie
bei exzentrischen Kaffeetrinkern als kuriose Kostbarkeit! Wem dies
nicht alles ganz geheuer ist, kann lieber einen Espresso-Cocktail von
Eric Wolf probieren, für den er den zweiten Preis in der Deutschen
Barista Meisterschaft 2005 erhalten hat.

_Napoleons Morgentrunk: Kaffee von der Insel St. Helena_

Er gilt als einer der teuersten Kaffees der Welt. Wer ihn geniessen
will, muss tief in die Tasche greifen, denn das Kilo Rohkaffee kostet
oft das 20-fache eines normalem Kaffees. Doch warum ist der Kaffee so
teuer? Die Geschichte beginnt wohl bei Napoleon Bonaparte. St. Helena
ist eine der abgelegensten Inseln im Südatlantik und war von 1815 bis
1821 der Exilort des verbannten französischen Generals. Die 122
Quadratkilometer grosse Vulkaninsel liegt 2.000 Kilometer von der
südwestafrikanischen Küste und 3.000 Kilometer von der
südamerikanischen Küste entfernt. Der Tagesablauf von Napoleon muss
wohl sehr trist gewesen sein, denn im Laufe der Zeit hat er sich mit
dem Kaffee beschäftigt, den er täglich getrunken hat.
Seitenlange Berichte hat er über diese exzellente Sorte in sein
Tagebuch geschrieben (allerdings war es auch der einzige, der ihm zur
Verfügung stand). Dank Napoleon wurde dieser Kaffee immer berühmter
und die Nachfrage stieg stetig an. Hinzu kommt, dass der damalige
Kaffeeanbauer das Monopol auf alle Anbauflächen hatte, ein weiterer
Grund für den hohen Preis.

Anbau und Herstellung:

Die Herstellung ist recht schonend - der Kaffee wird vollständig
biologisch angebaut, auf der ganzen Plantage wird keine Maschine
benutzt, es gibt nicht einmal einen Traktor für den Transport.

Der Geschmack ist dank des vulkanischen Bodens und des besonderen
Klimas etwas besonderes. Das Meer funktioniert wie eine natürliche
Klimaanlage, dadurch ist die Pflanze nicht so hohen
Temperaturschwankungen ausgesetzt wie zum Beispiel bei einem
kontinentalen Klima. Im Zusammenspiel mit dem hohen Mineralstoffgehalt
im Boden und dem milde Seeklima kann sich die Pflanze optimal
entwickeln.

David Henry, der Gründer der "The Island of St Helena Coffee Company"
bildet seine Mitarbeiter persönlich aus, um seinen Standart zu halten.
Da beim Pflücken auf jede Art von Maschine verzichtet wird, ist hier
eine sehr hohe Qualität der Kirsche zu erwarten. Die Pflücker ernten
weder die unreifen noch die überreifen, sondern nur die reifen
Kirschen, was später auf dem Geschmack wieder positiven Auswirkungen
hat. Durch die so genannte nasse Aufbereitung verliert der Kaffee an
Säure, aber leider auch etwas von seiner fruchtigen Note.

Zubereitung und Geschmack:

Teure Plantagenkaffees wie der St. Helena und auch der Kopi Luwak
sollten sehr schonend zubereitet werden, also nicht in einer
Espressomaschine oder in einem Vollautomaten. Am besten können sich
die Aromastoffe in der Press-Stempelkanne (French-Press) oder mit dem
Handfilter entfalten. In der Tasse entwickelt der St. Helena Kaffee
einen gehaltvollen, aber trotzdem sanften Geschmack mit einer leichten,
feinen Säure.

_Kaffee aus Indonesien: Kopi Luwak - Luxus-Kaffee aus Katzenkot!?_

Auch dieser Kaffee ist sehr schwer zu bekommen, und noch seltener als
der St. Helena, aber aus ganz anderen Gründen. Der Luwak ist eine Art
Zibetkatze, die nur auf Java, Sumatra und Sulawesi lebt.
Aber was hat diese Katze mit Kaffee zu tun? Der Luwak lebt im Urwald
und klettert für sein Leben gerne auf Bäume, mit Vorliebe auf die
Kaffeebäume, die Früchte tragen, um sich den Magen vollzuschlagen.
Das Besondere ist, dass der Luwak nur die ganz reifen Kaffeekirschen
frisst und keine Überreifen oder nicht reife, sowie Kirschen mit
Mängeln, wie zum Beispiel Wurmfrass.

Das Fruchtfleisch wird auf natürliche Weise verdaut, aber die Bohnen
erfahren durch die Magensäfte und Enzyme eine ganz besondere Art der
Fermentation, was dem späteren Kaffee viele Säuren und eine grosse
Menge an Bitterstoffe nimmt.

Irgendwann hat auch die längste Verdauung ein Ende und das Tier
scheidet den Pergamentkaffee aus, der dann von Arbeitern eingesammelt
und gereinigt wird. Die unverdauliche Kaffeebohne ist mit einer
Schutzhaut umgeben, die auch diesen Verdauungsprozess übersteht. Nun
tritt die Rohkaffee-Bohne die weite Reise von ihrem Ursprungsland per
Schiff zu dem jeweiligen Bestimmungsort an. Erst dort wird die
Pergamenthaut entfernt und ganz herkömmlich geröstet.

Geschmack und Zubereitung:

Fans und Kenner dieses Kaffees sind ganz angetan von seinem Geschmack:
er besticht durch ein unvergleichlich volles Aroma, mit einer
sirupartigen Schoko-Karamell-Note. Mancher wendet sich voll Grausen von
solch einem Getränk ab, doch wenn man sich beim Genuss die Gedanken
verkneift, auf welchem Weg der Kaffee in die Tasse gelangt, ist es nur
halb so schlimm. Zumal die Pergamenthaut die Kaffeebohnen vor dem
direkten Kontakt mit den Exkrementen schützt, und beim Röstvorgang
diese noch einmal einer Temperatur über 170 Grad ausgesetzt werden.

Der ganze Aufwand des Einsammelns und der Reinigung macht den Kaffee
entsprechend teuer, besonders wenn man bedenkt, dass es nur circa 230
kg pro Jahr von diesem Kaffee gibt. Es werden Preise von rund 600 Euro
pro Kilo im Internet genannt, wer sich aber mehr Zeit zum Suchen nimmt,
kann den Kaffee auch für weniger Geld bekommen - billig ist er aber
dennoch nicht.

_Kreationen von der Deutschen Barista Meisterschaft 2005_ Am 27.
Februar 2005 fand die 5. Deutsche Barista Meisterschaft statt. An
grossen, professionellen Espressomaschinen zeigten die modernen
"Kaffeesieder" dem staunenden Publikum in Sachen Kaffeezubereitung ihr
Können. Für viele ist das Berufsbild und die Tätigkeit der Bariste
in Deutschland noch wenig bekannt. Er lässt sich ein wenig vergleichen
mit dem Sommelier. Ist dieser ein Experte für den Wein, ist der
Barista bewandert in allen Fragen rund um den Kaffee bzw. den Espresso.
Ziel der Meisterschaften ist die Förderung des Wissens rund um
hochwertigen Spezialitätenkaffee, der nichts mit dem industriellen
Massenprodukt zu tun hat.

Das Können, das den Wettkämpfern in der Meisterschaft abverlangt
wird, ist eigentlich purer Alltag in einer gutbesuchten Kaffeebar -
viele Gäste wollen in kürzester Zeit mit ausgefallenen Getränken
versorgt werden. Und um diesem Ansturm in solch einer Stress-Situation
gerecht zu werden, müssen viele Faktoren beachtet werden, die in der
Meisterschaft gefordert und besonders streng begutachtet werden: In 15
Minuten zeigen die Bariste in den Disziplinen Espresso, Cappuccino und
einer Eigenkreation ihr Können und stellen sich Fachfragen der
Jurymitglieder. Bewertet werden Aussehen, Geschmack (auch die Harmonie
zwischen Süsse, Bitterkeit, Säuregehalt und aromatischem
Geschmackseindruck) und Präsentation der Getränke, sowie
Professionalität bei der Zubereitung, Fachkompetenz und Auftreten des
Barista. Technische Handhabung, flüssiges Arbeiten, Sauberkeit am
Arbeitsplatz gehören ebenfalls zu den Bewertungskriterien.

Eigenkreation: Espressococktail mit Vanillecreme:

Mit diesem Getränk in der Kategorie Eigenkreation ist Eric Wolf
zweiter deutscher Meister geworden:
Serviert wird in einem Martiniglas: Zuerst wird ein Espresso in
einen Becher mit einigen Eiswürfel gegossen, danach kommt der
erkaltete Espresso in das Martini-Glas. Darauf wird Kakao gestreut.
Es folgt eine Creme aus Milch, Zucker, Vanille und einer zerstossenen
Kakaobohne, die in einem speziellen Mixer zubereitet wird. In diese
Creme wird wiederum eine Vanillecreme injiziert (Sahnesiffon). Zum
Abschluss wird der Cocktail dekoriert mit einem Latte-Art-Muster (einer
besonderen Technik der Bariste) aus Milchschaum und Schokososse.

Experte im Studio: Eric Wolf, Barista aus Mannheim

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: SWR
Zuschauerpost Telefon: 07221-929-4636, mail: tv@swr.de

http://www.swr.de/imperia/md/content/kaffeeodertee/kaffee/kaffeekuri
ositten.rtf

Stichworte: Drinks, Info, Information, Kaffee


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