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Rum, eine Kurzgeschichte

Kategorie: Gattung: Drink

Anzahl: 1 Text

Nach Einem Text von


Claus Schweitzer -
Erfasst von Rene Gagn

Obwohl man mit Rum sofort Kokospalmen, Kuba oder Karibik verbindet,
waren es die spanischen Conquistadores, die den Rohstoff Zuckerrohr
nach Amerika brachten.

Ganz im Gegensatz zu Wein oder Getreide ist Zuckerrohr in den heissen
Zonen leicht anzubauen und dort deshalb wohl die beliebteste Grundlage
für Schnaps. Allerdings kannten die amerikanischen Ureinwohner die
Pflanze nicht; sie wurde erst von den spanischen Eroberern mitgebracht,
die umgekehrt auch südamerikanische Pflanzen wie Tomaten, Kartoffeln,
Kakao und Mais in Europa heimisch machten.

Die europäischen Zollvorschriften verhinderten im letzten Jahrhundert
eine weite Verbreitung des Rums in der Alten Welt. Selbst in
Frankreich, das einigen karibischen Kolonialbesitz erworben hatte,
besann man sich erst nach der katastrophalen Reblausplage der Schnäpse
aus den überseeischen Besitzungen. von den französischen Antillen
wurde Martinique mit bekannten Marken wie Negrita, Old Nick,
Saint-James, Duquesne, Trois Rivieres, Dillon und La Mauny zum
Hauptlieferanten Mitteleuropas.

Auf den karibischen Inseln finden sich ideale Bedingungen für den
Zuckerrohranbau. In den Plantagen werden Stecklinge gezogen und nach 11
bis 20 Monaten geerntet. Das Rohr erreicht vier bis fünf Meter Höhe,
bevor es geschnitten wird. Die Wurzeln treiben bald wieder aus, und
nach knapp einem Jahr kann erneut geerntet werden.

Die Stengel - oder genaür der zuckerhaltige untere Teil - werden
zerhackt oder zermalmt und gemahlen, um den Zuckersaft zu gewinnen.
Je nach Bestimmung erfahrt dieser zwei unterschiedliche Behandlungen.
Wenn er direkt zur Rumherstellung verwendet wird, löst man ihn in
Flüssigkeit auf und überlässt ihn dann der natürlichen Gärung.
In zwei Tagen entsteht eine alkoholische Flüssigkeit mit einem Gehalt
von fünf Prozent, die "Traube", die dann zu sogenanntem
landwirtschaftlichem Rum gebrannt wird. Der weisse Schnaps (55
Prozent), den man daraus gewinnt, wird entweder so verkauft, wie er ist
- das ist der weisse Rum, der sehr aromatisch ist und mindestens drei
Jahre lang gelagert wird.

Das Zuckerdestillat ist wegen seines starken Zuckeranteils in erster
Linie für die Zuckerindustrie interessant. Nachdem die Essenz (der
Saccharose) durch Kristallisation erhalten wurde, bleibt die Melasse,
eine flüssige Mischung, reich an nicht kristallisierbarem Zucker.
Die Melasse wird, nachdem sie vergoren ist, in grosse
Säulenbrennkolben gegeben. Man gewinnt daraus den sogenannten
Industrie-Rum oder Zuckerfabrik-Rum, denn die Brennereien befinden sich
im allgemeinen in der Nähe von Zuckerfabriken. Er macht mehr als 90
Prozent der internationalen Gesamt-Rumproduktion aus. Die
gelblichbraune Farbe mancher Rumsorten erhält man durch Zusatz von
Karamel - sie sagt nichts über Qualität oder Alter aus.

Zu den Giganten des Industrie-Rumgeschäfts, mit einem jährlichen
Absatz von rund 200 Millionen Flaschen, gehört Bacardi. Die Ende des
19. Jahrhunderts errichtete Brennerei in Havanna warf vor allem
während der Prohibition in den Usa immense Gewinne ab. Nach der
Revolution verstaatlichte Fidel Castro alle grossen Industrien. Für
Bacardi bedeutete dies keineswegs das Aus, da bereits seit langem auch
Brennereien in Pürto Rico und Mexiko betrieben wurden. Heute
unterhält die Firma Niederlassungen auf den Antillen, in
Mittelamerika, in Kanada, in Brasilien sowie auf Martinique, was ihr
den Zugang zum Eu-Markt wesentlich erleichtert.

Rum eignet sich ausgezeichnet für Cocktails. Zu den bekannten
Klassikern gehören der Daiquiri (Zitronensaft und eisgekühltes Glas),
die Pina Colada (Kokosnusslikör mit Ananassaft) oder Cuba Libre
(grüner Zitronensaft und Coca-Cola), alle mit der Hitze der
Antillen... Verstärkt wird das Ganze noch, wenn der verwendete Rum
einen hohen Alkoholgehalt besitzt - dieser schwankt von Marke zu Marke
stark und kann über sechszig Prozent betragen.

Stichworte: Aufbau, Getränke, Info, Rum


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