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Tea Time im Trend (Info)

Kategorie: Gattung: Drink, Information

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Info
von Marion Schmidt

Das alte britische Ritual des "Afternoon-Tea" wissen inzwischen auch
hierzulande viele Teefreunde zu schätzen. In den Mussestunden am
späten Nachmittag geniessen sie ihn mit Scones, Clotted Cream, kleinen
Sandwiches und feinsten Teespezialitäten aus aller Welt.

Selbst in Amerika ist Teetrinken mittlerweile sehr beliebt.
Geschäftsleute zum Beipiel treffen sich zunehmend zum Tee in den
Lounges grosser Hotels, anstatt zum Business-Lunch im Restaurant.
Oder man verabredet sich zum so genannten "After-Work-Tea" statt zum
Cocktail oder zum Aperitif.

Selbstverständlich wird das alte britische Ritual in Grossbritannien
in den meisten Hotels des Landes das ganze Jahr hindurch zelebriert. Im
Londoner Hotel Dorchester zum Beispiel, einer der ersten Adressen der
englischen Hauptstadt, wird der Tee formvollendet von einem Butler
serviert. Briten bezeichnen den üppigen Nachmittagstee zwischen Lunch
und Dinner als "the most civilised part of the day", also den
kultiviertesten Teil des Tages.

_High Tea oder Afternoon-Tea_ Auch in Deutschland bieten einige
First-Class-Hotels, vor allem in Hamburg und Berlin, "Five-o#Clock-Tea"
oder "High Tea" an. In einigen Häusern gibt es die klassische "Tea
Time im British Style" jedoch nur in den Herbst- und Wintermonaten. Was
bei uns oft als "High Tea" bezeichnet wird, entspricht eigentlich dem
britischen "Afternoon-Tea". Der "Afternoon-Tea" wird traditionell in
solchen Familien zelebriert, die erst spät zu Abend essen und bei
denen es zum Lunch nur eine leichte Mahlzeit gibt. Dabei wird zum Tee
allerlei süsses Gebäck gereicht.

Der "High Tea" im ursprünglichen Sinne ist vor allem typisch für
Schottland, wo man mittags kräftiger isst. "High Tea" ist eine
Mischung aus Abendessen und Nachmittagstee. Er beginnt zum Beispiel mit
einem Fischgericht, einer Quiche oder gebackenem Schinken.
Danach geht es dann weiter mit Pfannkuchen und all dem süssem Gebäck,
das auch zum "Afternoon-Tea" gehört. "High Tea" wird meist zwischen
17.00 und 18.00 Uhr mit den Kindern gemeinsam eingenommen, die um diese
Zeit aus der Schule zurück sind, wo sie bereits zu Mittag gegessen
haben. Gegen 22.00 Uhr gibt es dann noch einmal Tee und Kekse.

_Früher Privileg der Reichen_ In früheren Zeiten galt Tee als
Statussymbol, denn er war so teuer, dass nur reiche Leute sich die
kostbare Importware aus den Kolonien leisten konnten. Private
Einladungen zum geselligen Nachmittagstee veranstalteten vor allem
wohlhabende Ladies, die sich zu Hause langweilten, während die Männer
draussen den Geschäften nachgingen. Seit die Herzogin von Bedford
Anfang des 18.
Jahrhunderts erstmals zu "Afternoon-Tea-Parties" einlud, hat sich an
der Zeremonie wenig geändert. Eine Einladung zum "Five o#clock-Tea"
war immer ein willkommener Anlass, den neuesten Klatsch auszutauschen
und die aktuellen Outfits zu begutachten. Der Ehrgeiz der Gastgeberin
bestand darin, ihr feinstes China, die eleganteste Tischwäsche, das
beste Silber und die schönsten Blumenarrangements zu präsentieren.

_Was gehört dazu?_ Frisch gebackene Scones, eine Art Teebrötchen,
dürfen bei keinem "Afternoon-Tea" fehlen. Dazu gehört unbedingt
Clotted Cream, eine dicke, gelbliche Sahne, die auf die lauwarmen
Scones gestrichen wird. Darauf kommt ein Klecks Himbeer- oder
Erdbeerkonfitüre.
Genauso unverzichtbar wie die Scones sind die dünnen, weichen
Sandwiches aus Toastbrot. Belegt werden sie meist mit dünnen
Gurkenscheiben und Kresse, mit Ei, Cheddar-Käse oder Lachs.
Darüber hinaus gibt es unzählige Varianten, je nach Geschmack. Zu den
typischen Backwaren, die über das Basisprogramm hinaus gerne zum
"Afternoon-Tea" angeboten werden, gehören: Welsh Cake, Scottish
Shortbread, Muffins, Fruit Cake, Fairy Cakes and Cream Sponge.

_Tee-Etikette_ Die richtige Zubereitung eines "Afternoon-Tea" ist
Bestandteil britischer Mädchenerziehung. Manche bekommen schon als
Kinder kleine Büchlein geschenkt, in denen Etikette-Regeln gelehrt und
traditionelle Rezepte weitergegeben werden. Immer noch gibt es
britische Hausfrauen, die den wöchentlichen Baking-Day pflegen, an dem
sie ihren Wochenvorrat an Selbstgebackenem herstellen.

_British Women#s Club Düsseldorf_ Für die Damen vom British Women#s
Club Düsseldorf, die sich gelegentlich zum Tee treffen, sind solche
Nachmittage häufig Anlass für nostalgische Erinnerungen.
Beispielsweise erzählen sie gern von der Geschichte ihres besten
Tee-Service. Mindestens ein hochwertiges Tee-Service gehört zur
Grundausstattung jedes gut bestückten britischen Haushalts. Nach wie
vor werden die meisten Bräute zu ihrer Hochzeit mit einem Tee-Set aus
Porzellan und dem passenden Silber beschenkt. Wertvolle Tee-Services
werden von Generation zu Generation weitervererbt. Der British Women#s
Club Düsseldorf ist unter folgender Internetadresse zu erreichen:
http://www.bwcdüsseldorf.org _Die "Boston Tea Party"_ Ein wichtiges
Datum in der Geschichte des Teehandels und in der Geschichte Amerikas
ist der 16. Dezember 1773, der Tag der so genannten "Boston Tea Party".
Damals protestierten Amerikaner, die sich als Indianer verkleidet
hatten, gegen die hohen Teesteuern und die Monopolstellung der "British
East India Company", indem sie mehr als 300 Teekisten der
Handelsgesellschaft in den Bostoner Hafen warfen. Es war ein Protest
gegen die Ausbeutung der Kolonien durch die britische Regierung. Die
offene Auflehnung gegenüber England bei dieser so genannten "Boston
Tea Party" eskalierte später im so genannten Unabhängigkeitskrieg und
war damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur amerikanischen
Unabhängigkeit im Jahr 1776.

_Tipp für Englandreisende: Preisgekrönte Tea Rooms_

Im Mutterland der nachmittäglichen Tea Time findet man überall - in
der Stadt genauso wie auf dem Land - Tea Rooms und Tea Houses.
Die besten Adressen werden jedes Jahr von einer Jury des British Tea
Council ausgezeichnet. Bewertet werden dabei nicht nur die Zubereitung
und die Auswahl der Tees oder die Qualität des Gebäcks sowie der
Sandwiches, sondern auch die Atmosphäre des Hauses und der Stil, in
dem der "Afternoon-Tea" zelebriert wird. Die prämierten Adressen
reichen vom ländlichen Cottage Tea Room mit hausgemachten, regionalen
Spezialitäten bis zum First-Class-Hotel in der Hauptstadt. Den "London
Afternoon-Tea-Award 2004" hat das Hotel Ritz gewonnen. Wer dort seinen
"Five o#clock-Tea" trinken will, muss sich oft schon Wochen vorher
anmelden. Der "Bird on the Rock Tea Room" in Clungunford, Shropshire,
ist landesweit mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden.

Die aktuellen Top Tea Places sind auch auf der Internetseite des Tea
Council zu finden:
http://www.tea.co.uk/tBreakN/tPlaces.htm

_Buchtipp_ * The Tea Council#s Guide to the Best Tea Places in England
Little Bookroom, 2003 ISBN 1892145162 Preis: 13,50 Euro (Auf Englisch)
Rezepte: Britisches Teegebäck Tea Scones Scottish Shortbread Family
Fruit Cake
http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20041108/b_4.phtml

Stichworte: Drinks, Europa, Grossbritannien, Info, Information, Tee


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