_Geschichte der Bowle: über Amphoren, Petticoats und Kellergeister_

Die Teebowle ist ein Getränk, welches seine Ursprünge schon in der
Antike hat. Dort galt das Trinken von unvermischtem Wein als
Kennzeichen von unzivilisierten Barbaren. Wein wurde mit Wasser
verdünnt, aber die Menschen setzten diesem auch Honig zum Süssen dazu
oder Gewürze, z.B. Nelken und Ingwer usw. Vor allem wurden für die
Optik und das Aroma schon damals Rosenbluetenblätter dem
Wein-Wassergemisch - sprich der damaligen Bowle - zugegeben.

Dieser wurde in grossen Gefässen, den sogenannten "Amphoren", bei
Tisch serviert. Diener brachten die zweihenkeligen grossen Gefässe zum
Tischgelage, um daraus die Becher zu füllen.

Geprägt durch die Tafelsitten der Renaissance und des Barocks
verwenden wir heute wie selbstverständlich zum Trinken von
weinhaltigen Getränken Glasgefässe.

Zum Bereiten von Bowle erscheint auch das Hantieren von grossen
Glasbottichen oder Amphoren ideal, um so Vielfalt und Farbe der
Getränke dem Gast zu kredenzen.

Wein war Jahrhunderte lang ein wichtiger Bestandteil der Nahrung und
ein Alltagsgetränk. Diese Vormachtstellung hat er leider eingebüsst,
heute ist es ein Symbol für Wohlstand und Lebensqualität.

Aber der Wein ist auch heute in ärmeren Ländern noch Bestandteil der
täglichen Nahrung, dort wird er auch mit vielen Fruchtsäften oder
Wasser gemischt (z.B. Sangria) getrunken.

In Amerika war das Trinken von Bowle um das Jahr 1732 in den Clubs "in"
gewesen, nicht zu verwechseln mit dem Eistee, der erst zu Beginn des
20. Jahrhunderts populär wurde.

Das Trinken von Bowle - sprich das Mischen von Wein und Früchten -
erlebte in der Nachkriegszeit in Deutschland einen gesellschaftlichen
Aufschwung. Petticoat und Rock`n Roll, dazu Kellergeister mit
Fruchtcocktail, ein Schritt in das mondäne Leben, es war schick, diese
zu trinken.

_Teebowle heute_ Heute kann aus dem Mischen von Tee mit weinhaltigen
Getränken oder Fruchtsäften eine wunderbare Vielfalt von Getränken
kreiert werden, so dass auch im Zeichen der Null-Promille-Grenze dem
Gast im Haus die ihm gebührende Achtung entgegengebracht werden kann.

In der Verbindung zwischen Tee und Wein mit Früchten kann es zu einer
schier unbegrenzten Möglichkeit zum Entwickeln von wunderbaren
Teebowlen kommen.

Rezepte:
Zitronen-Grüntee Bowle Ostfriesisches Obstkörbchen Sanddornteebowle
http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/essen/tee/2003/08/06/index.html

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