Weisskraut ist eines der Lieblingsgemüse der Oberösterreicher. Sein
Hauptverbreitungsgebiet ist das Eferdinger Becken, und nahezu jeder
Landstrich kann dem Kraut einen besonderen geschmacklichen Aspekt
abgewinnen. Im so genannten "Landl", dem Raum zwischen Eferding,
Grieskirchen und Peuerbach, der auch die Heimat des musikalischen
"Ländlers" ist, bereitet man das Kraut, indem man es nicht wie
andernorts "hachelt" (hächselt) oder säuert, sondern in Stücke, die
so genannten "Stöckl" schneidet.

Genauso unverwechselbar wie das Stöckelkraut ist der Kübelspeck.
Während jede bessere Speckseite, im Land ob der Enns auch gerne
"Renken" genannt, aus der "Selch" oder Räucherkammer stammt, erblickt
der meist ziemlich fette Kübelspeck das Licht der kulinarischen Welt
vor allem im Innviertel und dem Kobernausserwald in einem
verschraubbaren Bottich oder Kübel. Hier wird er, ähnlich wie das
artverwandte "Surbratl", mit Pökelsalz, Knoblauch und Pfefferkörnern
sofort nach dem Schlachten gesurt und hat nach zwei bis drei Wochen
sein optimales Aroma erreicht. Jetzt kann er, stark gepfeffert und mit
Schnittlauch bestreut, als Jausenspeck, vor allem aber auch als
Füllsel der berühmten Innviertler Knödel serviert werden. Am besten
übrigens gemeinsam mit Stöckelkraut.

Stichworte: Kraut, Schwein