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Keimlinge (Info)

Kategorie: Gattung: Gemüse, Information

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1 Info

In China züchtet und vermehrt man Keimlinge schon seit 3000 Jahren.
Bei uns wurden die vitaminreichen Sprossen und Keime erst in den
letzten Jahren beliebt. Besonders dann, wenn der Gemüsegarten
saisonbedingt nur wenig hergibt, bilden die zarten, frischen Keimlinge
eine wertvolle und schmackhafte Abwechslung. Züchten kann man sie ganz
bequem auf der Fensterbank. Dazu braucht man nur geeignete Samen,
Licht, Luft, Wasser und ein wenig Geduld.

Was kann man alles keimen lassen? Grundsätzlich eignen sich zum Keimen
alle Samen von Pflanzen, deren Blätter, Stängel, Knollen oder
Früchte wir essen können. Das sind zum Beispiel Getreidesamen von
Weizen, Roggen oder Hafer, Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen oder
Sojabohnen und sogenannte Grüne Keimlinge von Alfalfa, Senf oder
Gartenkresse. Die einzige Ausnahme bilden Samen von Kartoffeln, Tomaten
und Gartenbohnen. Sie sind nicht geniessbar, weil sie den giftigen
Stoff Solanin bzw.
Phasin enthalten.

Achtung beim Samenkauf! Samen für die Freilandzucht sind häufig
chemisch vorbehandelt und eignen sich daher nicht für die Anzucht von
Keimlingen. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass ihre Keimsaaten nicht
gegen Schädlingsbefall gebeizt sind. Bei Getreide sollte es sich um
gereinigte und verlesene Sorten handeln, sonst könnten sie nicht nur
Schmutz, sondern auch das giftige Mutterkorn enthalten. Am besten
kaufen Sie zum Keimen vorgesehene Samen aus biologischem Anbau. Diese
erhalten Sie in Naturkostläden und Reformhäusern.

Keimen:
- Zunächst die Samen in einem Sieb gründlich waschen und über Nacht
in der zwei- bis dreifachen Menge Wasser vorquellen lassen.
- Morgens die nicht gequollenen Samen aussortieren, das restliche
Keimgut noch einmal gut mit Wasser spülen.
- Nun brauchen die Samen Wärme, Sauerstoff und gelegentlich etwas
Wasser. Dazu gibt man sie in ein Keimgefäss: Geeignet ist z.B. ein
Einmachglas, dessen Öffnung man mit etwas luftdurchlässiger
Kunststoffgaze (z.B. Fliegennetz) abdeckt. Dann das Glas mit der
Öffnung schräg nach unten über eine flache Schale stellen, damit
sich keine Staunässe bilden kann. (Keimgläser oder -apparate aus dem
Fachhandel funktionieren nach demselben Prinzip.) - Der ideale Standort
ist ein heller Platz in Fensternähe ohne direkte Sonneneinstrahlung
mit einer Temperatur von 18 - 22 Grad Celsius.
- Nun die Keime noch morgens und abends gründlich mit Wasser spülen
(Sojabohnen und Kichererbsen sogar viermal täglich). Danach Wasser
abfliessen lassen und das Glas wieder schräg aufstellen.
- Je nach Sorte sind die Keimlinge nach etwa drei Tagen erntereif.

Keimgeräte:
Keimen geht in einer flachen Schale mit Flies und etwas Wasser genauso
gut wie im Einmachglas. Bequemer sind allerdings spezielle
Keimgefässe, in denen das überschüssige Wasser automatisch
abfliessen kann. Bereits ab etwa 10 DM erhält man im Fachhandel
einfache Keimgläser mit Siebeinsatz. Sie eignen sich zur Anzucht von
jeweils einer Keimlingssorte. Wer täglich erntefrische Keimlinge oder
Sprossen auf den Tisch bringen möchte, für den eignen sich grössere
Keimgefässe mit mehreren übereinander gestapelten Schalen (z.B. der
sogenannte "Sprossengarten", ab ca. 30 DM). Auf den verschiedenen
Ebenen kann man unterschiedliche Arten oder Keimlinge verschiedener
Altersstufen ziehen.

Vorsicht Schimmel! Der grösste Feind von Keimlingen ist der
Schimmelpilz. Er entsteht bei schlechter Samenqualität, zu hoher
Zimmertemperatur, zu feuchtem Keimklima oder schlechter Belüftung
(z.B. wenn das Keimglas ganz geschlossen ist, also statt schräg,
gerade auf dem Kopf steht). Nehmen Sie daher mehrmals täglich die
Keimschalen oder Deckel vom Keimgerät, damit Ihre Keimlinge genügend
Frischluft bekommen. Zudem sollten Sie die Keimlinge mindestens zweimal
oder öfter täglich wässern (je nach Sorte, Angaben stehen auf der
Packung). Ein Zuviel an Wasser ist aber genauso schädlich wie zu
wenig. Riechen die Keimlinge modrig-faulig, dann waren sie zu nass.
Solche Keime sollten Sie sie wegwerfen und das Keimgerät gründlich
mit Essigwasser reinigen.

Hygiene-Tipps:
- Berühren Sie die Samen nie mit den Händen.
- Achten Sie auf gute Belüftung! - Keimlinge mindestens zweimal
täglich gut spülen.
- Zur Vermeidung von Schimmelbefall sollten Sie Ihren Keimsaaten
jeweils einige Rettich- oder Senfsamen beifügen! - Halten Sie alles
was mit den Keimlingen in Berührung kommt peinlich sauber.
- Reinigen Sie Ihre Keimgläser vor jedem neuen Keimvorgang.

Gesundheit:
Während des Keimvorgangs finden im Samen verschiedene Um- und
Aufbauprozesse statt, bei denen der Nährwert der Keimlinge gegenüber
der Samen beachtlich steigt. Dabei wird zum Beispiel Stärke zu Zucker
abgebaut, wodurch der oft süssliche Geschmack der Keimlinge entsteht.
Bei Hülsenfrüchten verringert sich der Anteil an blähenden Stoffen,
was sie besser verdaulich macht. Gleichzeitig werden die Keimlinge aber
auch vitamin- und mineralstoffreicher. Bei Mungbohnen beispielsweise
verdoppelt sich der Gehalt an Vitamin B1 beim Keimen täglich. Die
Keimlinge von Weizen, Soja oder Linsen einen höheren Gehalt an Vitamin
B, C oder E auf, als etwa Tomaten, Möhren oder Kopfsalat. Ausserdem
enthalten Keimlingen eine beträchtliche Menge Kalium, Calcium (v.a. in
Sojakeimlingen), Phosphor, Magnesium und Zink.

http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/alles-frisch/archiv/200
1/03/08/index.html

Stichworte: Gemüse, Info, Information, Keimling




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